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Nutzerverhalten / Mitarbeitermotivation

Um die Energieeffizienz im Betrieb zu steigern, ist es nicht ausschließlich sinnvoll die effizienteste Technik einzusetzen, sondern es muss für den sinnvollen Umgang mit Energie ein entsprechendes Bewusstsein bei den Mitarbeitern geschaffen werden. In KMUs kann dieses Bewusstsein oft schneller geschaffen werden als in großen Betrieben, da sich die Mitarbeiter größtenteils persönlich kennen. Unabhängig davon müssen die Mitarbeiter erst einmal zum Energiesparen motiviert werden. Einige Beispiele:



Aktuelle Verbrauchssituation und Preisentwicklung

Hier kann in Verbindung mit einer Arbeitssicherheitsunterweisung oder auf Informationsveranstaltungen den Mitarbeitern der Strom-, Wärme-, und Erdgasverbrauch der wichtigsten Verbraucher oder des ganzen Betriebes dargelegt werden. Das Ganze kann noch erweitert werden, indem die erreichten Einsparungen der umgesetzten Energieeffizienzmaßnahmen der vergangen Jahre erläutert werden. Durch eine Darlegung der relativen Preis- und Ressourcenentwicklung kann die zukünftige Relevanz für den Betrieb noch eingehender verdeutlicht werden.

Möglichkeiten zur Einsparung von Energie im Arbeitsumfeld

Hierbei werden den Mitarbeitern Informationen gegeben, wie sie an ihrem Arbeitsplatz Energie einsparen können oder welcher Energiebedarf in ihrem Arbeitsbereich vorherrscht. Hierzu wird im Vorfeld mit dem Geschäftsführer eine Betriebsbegehung durchgeführt und mit ihm anhand einer Checkliste Einsparmöglichkeiten diskutiert. Oft werden dadurch schon erste Effizienzpotentiale aufgedeckt. Diese bei der Begehung aufgedeckten Effizienzpotentiale werden den Mitarbeitern mitgeteilt und ihnen die wirtschaftlichen und ökologischen (z.B. CO2-Reduzierung) Verbesserungen genannt. Besonders wichtig ist es, den Mitarbeitern, die in ihrem Arbeitsumfeld möglichen Einsparmöglichkeiten aufzuzeigen und diese dann beispielhaft mit aussagekräftigen Zahlen zu hinterlegen. Beispielsweise können Verbräuche von Anlagen/ Maschinen oder der Beleuchtung mit den verbundenen Kosten verbunden werden. Falls Zwischenzähler installiert sind, können diese Daten genutzt werden, um z.B. eine Lastganganalyse durchzuführen.

Die Mittelstandsinitiative hat zur Mitarbeitermotivation einen Praxisleitfaden veröffentlicht. Die dargestellten Beispiele sind nicht aus dem Handwerk, können aber zum Teil gut übertragen werden.

Nachbereitung mit dem Geschäftsführer

Der Geschäftsführer muss auch in den folgenden Wochen und Monaten das Thema kontinuierlich mit Leben füllen. Ihm stehen hierbei unter anderem die folgenden Mittel zur Verfügung: Plakate oder Handzettel an den Maschinen/ Verbrauchern, schwarzes Brett, Prospekte (Flyer). Die Mitarbeiter der MIE stehen ihm hierbei beratend zur Seite. Da der Geschäftsführer dies über eine längere Zeit häufig nicht alleine aufrechterhalten kann, sollte darüber nachgedacht werden einen Mitarbeiter als Energiebeauftragten zu schulen und zu benennen. Dieser kann kontinuierlich Ausschau nach möglichen Effizienzpotentialen halten und die Mitarbeiter sensibilisieren. Außerdem können den Mitarbeitern Broschüren, Bücher oder auch Messgeräte für den „Hausgebrauch“ zur Verfügung gestellt werden, mit denen sie selbst Effizienzpotentiale aufdecken können.

Optimierung der Anlagentechnik/ Maschinen

In vielen Betrieben sind noch Anlagen und Maschinen im Einsatz, die oft schon abgeschrieben sind. Durch sie entstehen dem Betrieb keine Kosten (außer Energiekosten) mehr, vorausgesetzt sie laufen. Solange dies der Fall ist und keine Produktionssteigerungen, Umbauten usw. geplant sind, werden diese Maschinen und Anlagen nicht ausgetauscht - auch wenn sie viel Energie benötigen. Hinzu kommt, dass die viele Textilreiniger oft nur über einen mittelfristigen Zeitraum planen können (Amortisationszeit) und ihre liquiden Mittel nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind. Vielen ist klar, dass bestimmte Maschinen/Anlagen zu viel Energie verbrauchen und sie dadurch zu hohe Energiekosten haben. Sie scheuen jedoch eine Investition in eine neue, effizientere Maschine/Anlage aufgrund fünfstelliger Investitionssummen und des immer mehr zunehmenden Nachfolgeproblems. Hier ist zu prüfen, ob es passende Förderprogramme gibt.

Bei der Mitarbeitermotivation sollte über entsprechende Anreizsysteme nachgedacht werden, wodurch Mitarbeiter belohnt werden, die Verbesserungsvorschläge zur Steigerung der Energieeffizienz einbringen.

 

Energiebeschaffung

Ein Anbietervergleich über verschiedene Vergleichsportale im Internet ist sinnvoll, um den günstigsten Anbieter zu ermitteln.

Handwerkskammern, Innungen, Kreishandwerkerschaften bieten mitunter für ihre Mitgliedsbetriebe sogenannte Rahmenverträge/Pools für Strom, Gas/Heizöl, Diesel und/oder Telefon an.

Bei entsprechenden Energieverbräuchen bieten die Energieversorger auch Sondertarife an, wobei hier die Konditionen noch einmal besser sein können als in den Rahmenverträgen.

 

Lastprofil und Lastmanagement

Größere Textilreinigungen, vor allem rein elektrisch betriebene, sollten prüfen, ob ein Lastmanagement einzuführen ist. Bei Verbräuchen über 100.000 kWh pro Jahr sollte ein Lastprofil vom Energieversorger angefordert werden, um mögliche Lastspitzen zu ermitteln.

Maschinen und Anlagen mit hohen Nennleistungen sollten aus diesem Grund nicht gleichzeitig eingeschaltet werden. Dies ist besonders zu beachten, wenn man leistungsbezogen abgerechnet wird, da für jedes kW (sei es auch nur für kurze Zeit) für das ganze Jahr bezahlt werden muss.

Dies hängt damit zusammen, dass der Energieversorger diese Leistungsspitze(n) ständig für den Betrieb "vorhalten" muss. Wird man Leistungsbezogen abgerechnet, werden die Energieverbräuche vom Energieversorger meist viertelstündlich aufgezeichnet, welche auf Wunsch zur Verfügung gestellt werden können. Wird vom Energieversorger die Blindleistung (induktive) in Rechnung gestellt, lohnt es sich meist über eine Blindstromkompensationsanlage (Schaltschrank mit Kondensatoren) nachzudenken.



Interessante Links zur Blindstromkompensation:

Stadtwerke München: "Hinweise zur Blindstromkompensation" siehe hier

Schmachtl GmbH  "Informationen zu Blindstromkompensation" siehe hier

 

Energiecontrolling / Energiemonitoring

Wegen der Bedeutung hoher Energiekosten, sollten Betriebe über eine monatliche Erfassung von Verbräuchen den Einstieg in ein Energiecontrolling vorbereiten. Dies hilft auch, um hohe jährliche Energiekostennachzahlungen und ggf. Störungen frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.

Eine Grundvoraussetzung für die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen ist die detaillierte Kenntnis über den eigenen Energieverbrauch im Unternehmen. Zur Analyse der energetischen Situation des Unternehmens ist es unabdingbar, die Energieverbräuche und -kosten systematisch zu erfassen. Das Energiecontrolling bildet somit eine Grundlage zur Analyse der energetischen Situation des Unternehmens. Anhand dieser Grundlage können die größten Energieverbraucher identifiziert, die Wirtschaftlichkeit von Effizienzmaßnahmen beurteilt und geeignete Maßnahmen umgesetzt werden.

Im ersten Schritt erfolgt die Datenerfassung. Die einfachste Form ist eine manuelle Erfassung der Verbrauchsdaten, z.B. mit der ausfüllbaren Excel-Tabelle im Werkzeugkoffer des Leitfadens, zu finden hier.

Zum Ausfüllen können Abrechnungen der Energieversorger herangezogen werden oder man nutzt sogenannte Maschinenlisten (Nennleistung der Maschinen, ungefähre Laufzeiten, Strichlisten der gereinigten/gebügelten Textilien etc.) die manche Betriebe führen.

Darüber hinaus werden die Zählerstände abgelesen. Bei wenigen Verbrauchern und wenn ein geringer Personalaufwand von Nöten ist, kann sich diese Methode anbieten. Wesentlich detaillierter ist die automatische Datenerfassung. Diese erfolgt mittels hard- und softwaregestützter Systeme und ist sinnvoll bei vielen einzelnen Verbrauchern. Ein großer Vorteil der automatischen Datenerfassung ist, dass bei der Erfassung im Stunden/Minuten-Takt ein hoher Detailgrad geschaffen wird. Im zweiten Schritt werden bestimmte Energiekennzahlen gebildet, um Vergleiche und Trends zu ermöglichen. Je nach Unternehmen sind unterschiedliche Kennzahlen sinnvoll.

Geeignete Kennzahlen:


  • Spezifischer Energieverbrauch (Energieverbrauch/Wäschemenge)

  • Energieintensität (Anteil Energieverbrauch eines Prozesses am Gesamtenergieverbrauch)

  • Umsatzbezogener Energieverbrauch

  • Anteil Energieträger





Weitere Informationen zu Lastprofil und Lastmanagement sowie Energiecontrolling finden Sie hier.

Informationen zu Werkzeugen oder Hilfsmitteln, wie Checklisten, Berechnungstools oder Messgeräten finden

Sie hier.

 

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